X

Rezensionen – Aus der Balance

„Aus der Balance“ ist tiefster Noir, wobei man auf die offenen Abgründe und einen Todesfall lange warten muss. Aber die Geschichte zieht den Leser sofort in ihren Bann und legt nahe, dass mit den Protagonisten und ihrem Umfeld so einiges im Argen liegt.

– Tonio Klein, Die Nacht der lebenden Texte

Dara leitet die Ballettschule, die ihre Mutter gegründet hat, zusammen mit ihrer Schwester und ihrem Mann, dem ehemaligen Starschüler ihrer Mutter. Als nach einem Brand ein Bauunternehmer in ihr Leben tritt, beginnt ihre sorgsam eingegrenzte Welt zu wanken. Ein Schauerroman über verhängnisvolle Familienbande.

-Martin Schöne, 3Sat Kultur Buchtipp

„Die von Beginn weg unterschwellig bedrohlich wirkende und oft sexuell grundierte Geschichte entwickelt sich zu nach und nach zu einem veritablen Noir-Drama. Es kommt zu Ereignissen, die neben den Psycho- und Gothic-Elementen auch einen veritablen Krimi aus der Geschichte machen könnten. Doch darum geht es hier nicht. Sondern um Beziehungen und Familie, um Ehrgeiz und Beeinflussung, um das Heranwachsen und Missbrauch, um das Entdecken und Ausleben von Erotik oder auch rohem Sex, um Trauer und Wut. Und immer wieder um Schmerz. Körperlichen und seelischen. „Wir haben eine andere Beziehung zum Schmerz“, hatte ihre Mutter immer gesagt. „Er ist unser Freund, unser Geliebter.“

-Hanspeter Eggenberger, Krimikritik.com

„Aus der Balance erzählt eine sehr verwickelte Geschichte, bei der sich erst nach und nach zeigt, wie die Ereignisse miteinander zusammenhängen. Meisterhaft gelingt es der Autorin, die Spannung nicht nur aufrecht zu erhalten, sondern nach und nach zu steigern.“

-Hans Durrer, B&B

Abbott hat einen fesselnden, atmosphärischen Schauerroman inszeniert. Ein neues Meisterwerk aus der Spannungsbuch-Schmiede des Pulp Master Verlags.

-Buchjournal

„Zurichtungen“ überschreibt Thekla Dannenberg ihr lesenswertes Nachwort zu einer beträchtlichen publizistischen Sensation dieses Frühjahrs. Es ist nämlich ein kleiner Independent – Frank Nowatzkis Ein-Mann-Verlag Pulp Master – der uns endlich mit der Autorin Megan Abbott bekannt macht.

-CulturMag

Abbott ist mit „Aus der Balance“ ein perfekt choreographierter Ballettthriller gelungen – und ein düsterer Roman über Verbrechen, die es nur in einer Familie geben kann. Dafür hat die amerikanische Schriftstellerin einen gnadenlosen Blick: So wie die ehrgeizigen Tänzerinnen in der Ballettschule sich mit einer Rasierklinge die Hornhaut von den zertanzten Füßen schneiden, legt sie Schicht um Schicht der Lügen frei, in die Dara, Marie und Charlie sich und ihre Vergangenheit gehüllt haben. Am Ende bleibt nur das rohe Fleisch des Begehrens.

-Deutschlandfunk Kultur, Kolja Mensing

Ballettschule in den USA. Verkrüppelt, flüchtig, willensstark – so trainieren Charlie, Marie und Dara tanz- und eifersüchtige Kinder: Die Aufführung des „Nussknackers“ steht an. Spitzentanz stößt auf animalische Gewalt, als Bauunternehmer Derek das hermetische Dreieck aufmischt. Knisternd, phantastisch bis zur Explosion.

-krimibestenliste Februar und März 2023 Platz 1

„Schön, dass Abbott endlich einen deutschen Verlag und mit Karen Gerwig und Angelika Müller eine adäquate Übersetzercrew gefunden hat, die ihrer gnadenlosen Feinheit gewachsen ist. “

-Tobias Gohlis, recoil

Besonders bemerkenswert an »Aus der Balance« ist die Intensität und Präzision, mit der Megan Abbott ihre Geschichte langsam entwickelt. Die Unerbittlichkeit, mit der sie zunächst die Lebenslügen ihrer Figuren nach und nach ans Licht zerrt und sie schließlich in eine Katastrophe schickt. Eine Katastrophe, die, wie so oft, gleichzeitig etwas Kathartisches hat, in der vielleicht sogar die Chance auf Erlösung liegt, auf Glück.

-Marcus Müntefering, Spiegel online

„Nahmen Abbotts erste Bücher noch klassische Noir-Geschichten im Stil der Dreißiger- und Vierzigerjahre aus einer weiblichen Perspektive in den Blick, so hat sie sich seit „Das Ende der Unschuld“, der 2012 als einziger ihrer Romane bislang auf Deutsch erschienen ist, komplett „weiblichen Themen“ verschrieben, die sie als keineswegs harmlose, sondern sehr brutale Erfahrungsfelder entlarvt.“

-Maria Wiesner, FAZ

Megan Abbott erzählt von den Deformationen dieser Passion, auch den körperlichen: Blutblasen, Sohlen wie rote Zwiebeln, Füße, die sich ungefähr einmal im Monat von der Spitze bis zur Ferse komplett schälen. Aber: Das Ballett schiebt den Tod auf. Zwei Schwestern leiten eine Ballettschule, Dara und Marie, gemeinsam mit Daras Mann Charlie, einem Ex-Tänzer. Ein Feuer zerstört einen der Übungssäle, so kommt ein weiterer Mann hinzu, Derek, der Bauunternehmer, der alles richten will. Gegen Ende gibt es einen melodramatischen Wirbel der Desillusionierung, der alle verschlingt.

-Fritz Göttler, SZ

Seit Megan Abbotts viel gepriesener Kriminalroman „Das Ende der Unschuld“ vor einem Jahrzehnt erschienen ist, ist es um die US-Autorin still geworden. Zumindest im deutschsprachigen Raum. Daran ändert nun ausgerechnet der Kleinstverlag Pulp Master etwas, dessen Bücher bislang immer für eine klassische Männerwelt standen, wie Thekla Dannenberg im Nachwort schreibt: „abgründig, dunkel und voller Härte“. … Es wäre nicht verwunderlich, würde sich der eine oder andere Großverlag nach der Lektüre fragen, wieso er dieses Buch nicht in sein Programm genommen hat.

-Die Presse

Immer hat Abbott souverän die Sprache zur Hand, mit der sie uns durch dieses ewig Dräuende, Lauernde, Besessene der Körper und der Seelen zieht. Und so nutzt sie auch das Motivrepertoire der Gothic- und der Noir-Tradition, um alles aufzuladen mit Schicksal und Unausweichlichem, denn letztendlich hatte es die Familie – die Mutter ein ehemaliger Ballettstar, der Vater ein Säufer – immer schon in sich, alles Wehrhafte, Widerständige und sich Sträubende schaffte es nie bis in die Freiheit, höchstens auf den Dachboden, um dann zurückgeholt und eingebunden zu werden. Jetzt gibt es nur noch die Schmerzen und das ewige Kreiseln der Pirouetten oder den Tod.

-Günther Grosser, Culturmag

Megan Abbott zieht viele Spannungsfäden, aber zieht sie so behutsam, dass man kaum merkt, wie man ihr in die Falle geht. Sie trägt dabei nicht dick auf, wie es der Balletthorror-Film „Black Swan“ tat. Es reicht ihr die natürliche Anziehung und Abstoßung zwischen Menschen. Es reicht, dass die Gewissheit zerstört wird, dass weder Dara, noch Marie, noch Charlie jemals ausbricht aus dieser seltsamen, aber eingespielten Ménage à trois. „Sie waren zu dritt. Immer sie drei. Bis sich das änderte. Und ab da ging alles schief.“ Jedoch geht nichts schief für jene, die sich für diesen im Metier höchst kundigen (und kundig übersetzten), dabei so ganz anderen Ballettroman entscheiden, der sofort nach Erscheinen Platz 1 der Krimi-Bestenliste erreichte.

-Sylvia Staude, FR

Abbotts Roman lässt bei aller Düsternis eine kathartische Möglichkeit zum Ausbruch offen. Nicht für die Männer, aber immerhin für die Frauen, die in Aus der Balance eindeutig im Mittelunkt stehen. Höchste Zeit, dass der Pulp Mater Verlag Megan Abbotts aufregende Bücher endlich auf Deutsch zugänglich macht.

-Dina Netz, Deutschlandfunk

„Und wer nicht nur den reinen Nervenkitzel sucht, findet in Aus der Balance ein beziehungsreiches Motivgeflecht, das zu tiefergehenden analytischen Anstrengungen einlädt. Was möchte man mehr?“

-Joachim Feldmann, Am Erker

„Es wäre nicht verwunderlich, würde sich der eine oder andere Großverlag nach der Lektüre fragen, warum er dieses Buch nicht in sein Programm genommen hat. 10 von 10 Punkten.“

-Crimenoir

„Megan Abbott zieht viele Spannungsfäden, aber zieht sie so behutsam, dass man kaum merkt, wie man ihr in die Falle geht. Sie trägt dabei nicht dick auf, wie es der Balletthorror-Film »Black Swan« tat. Es reicht, dass die Gewissheit zerstört wird, dass weder Dara, noch Marie, noch Charlie jemals ausbricht aus dieser seltsamen, aber eingespielten Ménage à trois. »Sie waren zu dritt. Immer sie drei. Bis sich das änderte. Und ab da ging alles schief.«

-Sylvia Staude, Gießener Allgemeine

„Aus der Balance“ zeigt mit sorgsam gezogenen Handlungsfäden, den komplexen Figuren und einer raffiniert-kunstvollen Prosa, warum Megan Abbott zu den besten Spannungsautorinnen der Gegenwart zählt.“

-Sonja Hartl, SWR 2

„Der Roman zeigt Menschen, denen es nicht gelingt, toxischen Beziehungsgeflechten zu entfliehen, die lieber versuchen, sich hineinzuschmiegen, als wäre ein Spinnenznetz eine Wohlfühloase. Das betrifft nicht nur die Durant-Schwestern und ihren ewigen Spielkameraden Charlie, sondern auch die Figuren am Rande. Wobei nicht eindeutig festliegt, wer gerade die Spinne ist, bereit ihre Opfer zu verschlingen.“

-Jochen König für den Martin-Compart-Blog

„Hierzulande ist Abbott bislang kaum bekannt. Dabei ist Aus der Balance bereits ihr zehnter Roman und in den USA ein Bestseller. Wie grandios und abgründig er ist, lässt sich unter anderem daran ablesen, dass er der erste Roman einer Frau ist, die der auf Abgründiges spezialisierte Kult-Verlag Pulp Master veröffentlicht.“

-Kirsten Reimers, Der Freitag